Wir waren auf der Javaland 2018. Eine Achterbahnfahrt der Entwicklergefühle!
Rollercoaster & Java – eine Kombination, die gewöhnlich Spieleprogrammierern vorenthalten ist. Doch in Europas größter Java-Konferenz wurde dies für mehr als 1.900 Java-Enthusiasten zur Wirklichkeit – auf der JavaLand 2018, die heuer ihr fünfjähriges Jubiläum feiert. Unser Team Kiska durfte, neben diversen Achterbahnspektakeln, die aktuellen Neuheiten und Entwicklungen rund um die Technologie Java genießen.
Der Newcomer und Softwareentwickler Felix Schumacher demonstrierte in seinem Vortrag „Generierung von Regressionstests für Legacy Code“ einige interessante Konzepte zur Steigerung der Codecoverage von Legacy-Anwendungen. Diese „historisch gewachsenen“ Anwendungen lassen oft nur schlecht Erweiterungen zu. Um ein mögliches Refactoring zu gewährleisten, werden Regressionstests generiert, die bis zu einem gewissen Grad die Testbarkeit gewährleisten. Randoop und Evoseite sind Beispiele für solche Tools, die in diesem Rahmen vorgestellt wurden.
100% Code Coverage sind in Java Enterprise Anwendungen oft nur schwer zu erreichen. Stefan Macke, Softwarearchitekt und Anwendungsentwickler der Krankenversicherung Alte Oldenburger zeigte verschiedene Vorgehensweisen, wie übliche Komponenten einer Java-EE-Anwendung ohne großen Programmieraufwand isoliert voneinander getestet werden können. Von „einfachen“ Unit-Tests mit JUnit 5, Spock und Mockito über leichtgewichtige Integrationstests mit Derby und Jetty bis hin zu kompletten End-to-End-Tests mit Arquillian, Selenium und WireMock wurden diverse Möglichkeiten für automatisierte Tests von Java-EE-Komponenten vorgestellt.
Ein weiterer sehenswerter Talk war der Vortrag von Lars Röwekamp mit dem Thema „Mittendrin statt nur dabei: Offline-first-Architekturen“. Dabei ging es um Webanwendungen die auch ohne stabile Internetverbindung richtig funktionieren. Im Gegensatz zum Always-on-Paradigma traditioneller Webanwendungen ist beim Offline-first-Ansatz eine permanente Netzwerkverbindung nicht Pflicht, sondern Kür. „Act locally, sync globally“ statt dem bekannten Request-Response-Modell diente als Fazit des 40minütigen Talks.
Als herausragend stellte sich der Talk „Fallacies of Doom – Lessons Learned from Porting Doom 3 to Java“ von Mahmoud Abdelghany heraus. Dieser junge Programmierer portierte vor einigen Jahren den Egoshooter Doom 3 nach Java. Neben den Grundlagen der Spieleentwicklung wurde auf wesentliche Unterschiede und Hürden im Vergleich zur Entwicklung von Spielen mit C++ eingegangen.
Die JavaLand ist mit ihrer ausgefallenen Location für jeden Java-Entwickler und Rollercoaster-Fan auf jeden Fall einen Besuch wert. Wünschenswert wäre eine Erhöhung der Vortragsdauer der einzelnen Talks. Viele Sprecher mussten aus zeitlichen Gründen immer wieder Folien überspringen.