Access durch eine alternative Datenbank + Webanwendung ersetzen? Da gibt es ein paar Argumente, die durchaus dafür sprechen würden.
Manche Firmen merken, dass ein Umstieg allmählich notwendig wäre, wenn sie extrem wachsen, eine Internetanbindung notwendig wird, wenn sie Probleme mit der Zusammenarbeit mit Dritten bekommen oder spätestens, wenn der zuständige Kollege auf einen Mac umsteigen möchte. Und schon hat man einige gute Gründe für eine alternative Lösung. Doch wir wollen einmal genauer hinsehen.Microsoft Access verknüpft die Microsoft Jet Engine als relationales Datenbankmanagementsystem mit den Werkzeugen einer integrierten Entwicklungsumgebung – so können Datenbank-Anwendungen erstellt und verwaltet werden. Durch die grafische Benutzeroberfläche wird die Herstellung von Datenbankanwendungen besonders leicht gemacht.
Besonders gerne wird Access in KMU eingesetzt, die Installation geht flott, die Einarbeitung ist auch schnell gemacht, die Dateneingabe ist einfach. Doch wenn man genauer hinsieht, merkt man schnell, dass Access-basierende Lösungen nicht immer zukunftssicher sind. Hier sind gute Gründe, um umzusteigen!
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Lösen von der Beschränkung auf ein Betriebssystem und keine Mobilität
Access ist nur auf Windows lauffähig. Ein Arbeiten mit Access auf einem Mac ist nicht möglich. Außerdem, und vor allem besonders ärgerlich in Zeiten, in denen man auf hohe Mobilität angewiesen ist: Access läuft nicht auf mobilen Geräten. Dabei ist branchenübergreifend schnelle Handlung und kurze Reaktionszeit manchmal enorm entscheidend für den Erfolg. Nicht zu vergessen, dass nicht nur Kunden eine gewisse Flexibilität erwarten. Auch Mitarbeiter schätzen möglichst unkomplizierte Zugriffsmöglichkeiten, die ihren beruflichen Alltag erleichtern. -
Vermeiden von Datensilos
Datensilos, das sind abgeschlossene Bereiche, in denen (wichtige) Informationen isoliert verwaltet werden, sind ein großer Bremsklotz auf dem Weg zur Digitalisierung. Um solche Datensilos zu vermeiden, muss ein reibungsloser Austausch von Informationen mit anderen Anwendungen gewährleistet werden.
Mit Access ist so ein Austausch nur unter hohem Aufwand umsetzbar. -
Höhere Sicherheit, Datenschutz und -Integrität
Access wird lokal installiert und eine lokale Installation wie Access kann nicht den gleichen Zugriffsschutz bieten, wie eine Serverinstallation, z.B. SQL-Server. Ähnlich sieht es im Hinblick auf das Thema Datenintegrität (Qualität und Zuverlässigkeit von Daten eines Datenbanksystems) und der Sicherheit der Daten vor unbeabsichtigter Veränderung aus, denn in DBM-Systemen wie dem SQL-Server lassen sich bestimmte Vorkehrungen treffen, die es erlauben, leicht Änderungen zu dokumentieren und ggf. Fehler beim Umgang mit Daten zu verhindern. -
Höhere Skalierbarkeit
2 GB ist die Grenze für Access-Datenbanken. Kommen also große Datenmengen zusammen, läuft man Gefahr, dass alles einfriert und Office oder gar Windows abstürzt. Anschließend ist bei der Rettung der Datenbank Kreativität gefragt. Andere DB-Systeme, wie z.B. das Open-Source-Datenbankmanagementsystem MariaDB weisen eine maximale Speicherkapazität von mehreren TB aus. -
Zukunftssicherheit von Datenbanken
Der letzte Punkt schließt natürlich die vorherigen vier mit ein. Eine zukunftssichere Datenbankanwendung muss auf unterschiedlichen Geräten lauffähig sein, hohe Sicherheit und einen guten Datenschutz bieten, großen Wert auf Datenintegrität legen und natürlich skalierbar sein. Aber sie muss auch für viele Jahre verlässlich und stabil auf dem Markt bleiben.Was MS Access angeht, so hält sich das Gerücht einer Abkündigung seit Jahren hartnäckig und kommt mit jeder neuen Version erneut auf den Tisch. Entwarnung bis 2026 gibt Microsoft in seiner Dokumentation. Was danach kommt, sehen wir erst mit der nächsten Version.
Unabhängig davon, ob Access nun tatsächlich eingestellt wird, Gründe für einen Umstieg gibt es genug – und Alternativen gibt es auch viele gute!
Tipps: Umstieg auf ein anderes Datenbanksystem
Der Umstieg auf ein alternatives Datenbanksystem erfordert eine individuelle Betrachtung der Situation, denn das neue Datenbanksystem sollte sich unter anderem gut in die bestehende IT-Landschaft integrieren lassen. Bestenfalls setzt man auf einen Prallelbetrieb während der Daten-Migration. Der Rat eines internen oder externen IT-Spezialisten ist hier Gold wert.
Es gibt einige grundsätzliche Tipps, die den Umstieg erleichtern:
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Grundsatzfragen vorab klären
Eine Auflistung der Anforderungen an das Frontend und Backend ist essentiell. -
Bereinigung der bestehender Datenbank
Der perfekte Zeitpunkt, um veraltete Archive und unbrauchbare Datensätze auszumisten. -
Ausführliche Dokumentation anordnen
Klärung der Frage, woher die Daten stammen und zu welchem Zweck sie zum Einsatz kommen. -
Genug Zeit für die Migration einplanen
Vor allem die Prüfung und Sicherstellung einer fehlerfreien Migration ist entscheidend – Testen! - Ggf. Schulung für Mitarbeiter einplanen.
Hat dir unser Blogbeitrag geholfen? Hast du bereits Erfahrungen in der Migration von Datenbanken gemacht? Schreib uns gerne einen Kommentar!